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4 min.

Praxischeck: Die Wärmepumpe im Altbau

Wärmepumpen gelten als Heizungssysteme der Zukunft. Doch besonders bei Altbauten herrschen Unsicherheiten bezüglich der Auswahl und Installation. Dieser Artikel widmet sich den spezifischen Anforderungen und Vorteilen von Wärmepumpen in Altbauten und bietet Hausbesitzern sowie Fachbetrieben Orientierung für die Auswahl des passenden Systems.
Veröffentlicht am
8.1.2024
Autoren
Tobias Klug
Mitarbeiter Foto
David Kröpfl
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Wärmepumpe im Altbau: Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Integration einer Wärmepumpe in einen Altbau stellt eine besondere Herausforderung dar. Altbauten, oft charakterisiert durch weniger effiziente Dämmung und veraltete Heizsysteme, benötigen eine sorgfältige Planung, um die Vorteile einer Wärmepumpe voll auszuschöpfen.

Ein zentraler Punkt beim Einsatz von Wärmepumpen in Altbauten ist die Notwendigkeit einer angemessenen Dämmung und die Optimierung des gesamten Heizsystems. Altbauten haben oft höhere Wärmebedarfe, was die Effizienz einer Wärmepumpe beeinträchtigen kann. Daher sind vorbereitende Maßnahmen wie die Verbesserung der Gebäudeisolierung und die Anpassung der Heizkörper oder der Einbau einer Fußbodenheizung je nach Immobilie gefragt.

Entscheidend: Für den erfolgreichen Einsatz einer Wärmepumpe in einem Altbau sind niedrige Vorlauftemperaturen. Moderne Wärmepumpen können auch bei höheren Temperaturen effizient arbeiten, jedoch steigt mit niedrigeren Vorlauftemperaturen die Effizienz des Systems deutlich.

Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit von Wärmepumpen

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Herstellern, die sich auf die Produktion von Wärmepumpen spezialisiert haben. Traditionsunternehmen wie Wolf, Vaillant oder Viessmann, die ihre Wurzeln in der Fertigung von Öl- und Gaskesseln haben, stehen im Wettbewerb mit internationalen Akteuren wie Samsung und Daikin, die aus der Klimatechnik kommen und neuen Unternehmen, die sich einzig auf die Entwicklung von besonders effizienten Wärmepumpensystemen mit hohem COP spezialisiert haben, wie Ovum und Lambda. Obwohl die Produkte auf den ersten Blick ähnlich erscheinen mögen, gibt es erhebliche Unterschiede in Bezug auf Qualität, Langlebigkeit und Serviceangebote.

Effizienz und Nachhaltigkeit

Ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl einer Wärmepumpe ist ihre Effizienz. Wärmepumpen, die das natürliche Kältemittel R290 (Propan) verwenden, erfüllen nicht nur die Anforderungen der europäischen F-Gase-Verordnung, sondern sind auch in Bezug auf den Energieverbrauch überlegen. Sie verbrauchen im Schnitt bis zu 25 Prozent weniger Strom als herkömmliche Modelle. Dies macht sie besonders attraktiv für den Einsatz in Bestandsgebäuden, wo die Effizienzsteigerung unmittelbar zu einer Reduzierung der Betriebskosten führt.

Die Entscheidung für eine Wärmepumpe im Altbau wird nicht nur durch technische Überlegungen, sondern auch durch finanzielle Anreize beeinflusst. Hierbei spielen Faktoren wie Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz eine entscheidende Rolle.

Obwohl die Anschaffungskosten für Wärmepumpen höher sein können als für traditionelle Heizsysteme wie Gas- und Ölheizungen, sind sie langfristig oft wirtschaftlicher. Dies liegt an den niedrigeren Betriebskosten, die durch die höhere Effizienz von Wärmepumpen und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen erzielt werden. Die staatlichen Förderungen tragen zusätzlich dazu bei, die Amortisationszeit zu verkürzen.

Aktuelle Studien, wie die Ariadne-Studie, zeigen, dass Wärmepumpen im Vergleich zu anderen Heizsystemen, insbesondere in Altbauten, sowohl in Bezug auf die Gesamtkosten als auch auf die Umweltauswirkungen überlegen sind.

Die Rolle der Heizungsinstallateure beim Einbau von Wärmepumpen im Altbau

Die Auswahl und Installation der richtigen Wärmepumpe für einen Altbau erfordert Fachwissen und Erfahrung. Heizungsinstallateure spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Sie müssen nicht nur die spezifischen Anforderungen des Gebäudes und die Wünsche des Kunden berücksichtigen, sondern auch die unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen Wärmepumpenmodelle verstehen und bewerten können.

Erfahrene Heizungsfachbetriebe berechnen raumweise die Heizlast des Gebäudes und geben so eine genaue Bewertung der bestehenden Heizflächen ab. Auf dieser Basis kann die Wärmepumpe fachgerecht dimensioniert werden und Empfehlungen zu weiteren Maßnahmen wie dem Tausch einzelner Heizkörper abgeleitet werden.

Nach der Installation ist eine regelmäßige Wartung der Wärmepumpe entscheidend, um eine dauerhaft hohe Effizienz zu gewährleisten. Zudem kann eine Feinabstimmung des Systems erforderlich sein, um die bestmögliche Leistung im Alltagsbetrieb zu erzielen.

Anpassung des Heizsystems und Effizienzsteigerung

Bei der Installation einer Wärmepumpe in einem Altbau ist es wichtig, die Effizienz des gesamten Heizsystems zu berücksichtigen. Zwei Schlüsselfaktoren spielen hier eine entscheidende Rolle: der COP (Coefficient of Performance) der Wärmepumpe und die Vorlauftemperaturen des Heizsystems.

COP – Maßstab für Effizienz

Der COP einer Wärmepumpe ist ein Maß für ihre Effizienz und gibt an, wie viel Heizleistung pro eingesetzter Einheit elektrischer Energie erzeugt wird. Ein höherer COP-Wert bedeutet eine höhere Effizienz. Moderne Wärmepumpen erreichen in der Regel COP-Werte zwischen 3 und 5, was bedeutet, dass für jede Kilowattstunde Strom drei bis fünf Kilowattstunden Heizenergie erzeugt werden. Der COP kann je nach Außentemperatur, Heizlast und Vorlauftemperatur variieren.

Schlussfolgerung

Die Wärmepumpe ist eine zukunftsfähige und umweltfreundliche Lösung für die Heizungssanierung in Altbauten. Durch die Kombination aus staatlichen Förderungen, technologischen Fortschritten und angepassten Installationstechniken wird sie zu einer zunehmend attraktiven Option für Hausbesitzer, die sowohl die Umwelt als auch ihren Geldbeutel schonen möchten.