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5 min.

Smart Meter: Der Schlüssel zur erfolgreichen Energiewende

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz betont, dass die Energiewende und das Erreichen unserer Klimaziele von der Digitalisierung der Energieinfrastruktur abhängen. Hier kommen die Smart Meter ins Spiel! Diese cleveren Stromzähler sind entscheidend, wenn es darum geht, erneuerbare Energien wie Solarstrom besser zu nutzen und den Verbrauch von Geräten wie Wärmepumpen und Elektroautos zu steuern. Ab 2025 werden Haushalte mit hohem Stromverbrauch oder großen Solaranlagen schrittweise auf diese neuen Systeme umgestellt – mit dem Ziel, bis 2032 alle Haushalte mit digitalen und intelligenten Zählern auszustatten. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellt sicher, dass der Umstieg dabei zuverlässig und reibungslos abläuft.
Veröffentlicht am
30.10.2024
Autoren
Luise Rohde
Mitarbeiter Foto
Nicolas Hecker
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Was ist ein Smart Meter?

Ganz einfach gesagt: Ein Smart Meter ist ein schlauer Stromzähler. Er besteht aus zwei wichtigen Teilen: einem digitalen Stromzähler, welcher sich moderne Messeinrichtung nennt und einer Kommunikationsschnittstelle, dem sogenannten Smart-Meter-Gateway. Dieses Gateway sorgt dafür, dass Du nicht nur Deinen Stromverbrauch jederzeit im Blick hast, sondern auch, dass die Daten sicher an Deinen Energieversorger übertragen werden. Das bedeutet, Du kannst in Echtzeit sehen, wie viel Energie Du verbrauchst – und das hilft Dir, Strom effizienter zu nutzen!

Von traditionellen Stromzählern zu intelligenten Messsystemen: Ein Überblick

  • Ferraris-Zähler: Das ist der traditionelle analoge Stromzähler, der noch in vielen Haushalten zu finden ist. Er funktioniert ganz ohne Technik und zeigt den Stromverbrauch nur über eine Drehscheibe und ein kleines Zählwerk an, liefert also keine Daten für eine Fernabfrage oder -übertragung.
  • Moderne Messeinrichtungen (mmE): Diese Zähler sind digital, zeigen also Deinen Verbrauch auf einem Display an. Allerdings sind sie nicht mit dem Internet verbunden, weshalb sie keine Daten aus der Ferne übertragen können.
  • Intelligente Messsysteme (Smart Meter): Das sind die Hightech-Zähler, die nicht nur Deinen Verbrauch digital anzeigen, sondern auch über das Internet kommunizieren. Dank des Smart-Meter-Gateways können sie aus der Ferne ausgelesen werden und helfen dabei, Deine Energie effizient zu managen.

Das Smart-Meter-Gateway (SMGW) ist das Herzstück des intelligenten Messsystems. Es sorgt dafür, dass Deine Verbrauchsdaten sicher und verschlüsselt zwischen Dir und Deinem Energieversorger hin- und hergeschickt werden. Es ermöglicht außerdem die Integration anderer Systeme wie Solaranlagen, Elektrofahrzeuge oder Wärmepumpen – so wird Dein Zuhause Teil des intelligenten Stromnetzes.

Welche Vorteile hat ein Smart Meter?

Echtzeit-Überwachung

Das intelligente Messsystem bietet eine Echtzeit-Erfassung des Stromverbrauchs, sodass mit geeigneten Apps ineffiziente Geräte identifiziert werden können und dadurch der Verbrauch gesenkt werden kann.

Automatische Verbrauchsdaten & einfache Abrechnung

Smart Meter übermitteln Verbrauchsdaten automatisch an den Messstellenbetreiber, was das manuelle Ablesen erspart und Fehler reduziert. Dies führt zu genauerer Abrechnung und vermeidet unerwartete Nachzahlungen.

Energiewende-Unterstützung & §14a EnWG-Konformität

Smart Meter helfen, die Energiewende voranzutreiben, indem sie die Integration erneuerbarer Energien optimieren. Gemäß §14a EnWG werden Smart Meter (inkl. einer Steuerbox) für die Steuerung von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen oder Wallboxen benötigt. Sie ermöglichen es, diese Geräte bei drohender Netzüberlastung zu dimmen, um die Netzstabilität zu sichern. Wichtig hierbei ist, dass Deine Geräte dabei niemals völlig abgeschaltet werden.

Mögliche Einsparungen

Mit einem Smart Meter kannst Du dynamische Tarife nutzen, die sich stündlich, oder sogar minütlich, an den Strompreisen der Strombörse orientieren. So kannst Du Strom dann verbrauchen, wenn er günstiger ist. Dies kommt immer häufiger vor, da der steigende Anteil von Wind- und Sonnenenergie im Stromnetz zeitweise für Überschüsse sorgt. Geeignete Apps zeigen Dir die Preise und Deinen Verbrauch in Echtzeit - und sorgen dafür, dass Du immer zum günstigsten Zeitpunkt Strom beziehst. Besonders für Haushalte mit hohem Verbrauch, wie z.B. durch Wärmepumpen, Elektroautos oder Stromspeicher, lohnt sich das.

Zusätzlich bietet §14a EnWG reduzierte Netzentgelte, wenn Du Deinen Verbrauch netzorientiert steuern lässt – diese Ersparnis wird direkt in Deiner Stromrechnung berücksichtigt.

Verbrauch für alle Ressourcen

Neben Strom können Smart Meter auch Gas, Wasser und Wärme überwachen. Dies spart Zeit und verbessert die Kostenkontrolle.

Was muss ich tun?

Der Einbau von Smart Meter und Steuerbox erfolgt schrittweise durch die Messstellenbetreiber (MSB). Normalerweise wird das der sogenannte "grundzuständige" Messstellenbetreiber sein. Dieser wird sich nach einiger Zeit mit Dir in Verbindung setzen, um 3 Monate im voraus einen Termin zum Austausch des Messgerätes zu vereinbaren. Außerdem weist er Dich auf die Möglichkeit hin, zu einem anderen Betreiber zu wechseln - sogenannten wettbewerblichen Messstellenbetreibern. Achte jedoch darauf, dass Deine steuerbaren Verbrauchseinrichtungen, wie zum Beispiel die Wärmepumpe, an die Steuerbox angeschlossen werden können. Auch kann es mit der Nachrüstung des Smart Meters notwendig sein, den Zählerschrank zu erneuern.

Dein Stromanbieter ist nicht für den Einbau zuständig!

Beim Einbau einer Wärmepumpe durch nuuEnergy können wir hingegen die gesamte Koordination und den Einbau des Smart Meters begleiten.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

  • Grundzuständiger Messstellenbetreiber:
    Beim grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB) fallen für den Pflichteinbau des Smart Meters selbst keine Kosten an. Wenn Du Dir den Smart Meter jedoch freiwillig einbauen lassen willst, kostet dies einmalig maximal 30 €.
    Im Gesetz sind Obergrenzen für die jährlichen Kosten festgesetzt, die für den Betrieb eines intelligenten Messsystems entstehen dürfen. Die Preise werden auf der Website der Bundesnetzagentur genauer erklärt. Für den Betrieb des Smart Meters mit Steuereinheit für Wärmepumpen muss mit jährlichen Kosten von ca. 90€ gerechnet werden.

  • Wettbewerblicher Messstellenbetreiber: Bei der Entscheidung für einen wettbewerblichen Messstellenbetreiber (wMSB) entstehen in der Regel zusätzliche Kosten für die Anschaffung, die etwa 350 € betragen können. Die jährlichen Betriebskosten liegen meist auf einem ähnlichen Niveau wie beim gMSB, also bei etwa 90 € pro Jahr. Ein Vorteil des wMSB ist, dass Du dir im Vergleich zum gMSB viel Zeit sparst, bis der Smart Meter installiert und einsatzbereit ist. NuuEnergy arbeitet derzeit daran, den Einbau eines Smart Meters durch einen wMSB direkt beim Einbau einer Wärmepumpe zu integrieren. Du hast Interesse an unserem Pilotprojekt zur Installation des Smart Meters? Melde Dich gerne bei uns!
  • Zählerschrank-Umbau: Sollte für den Smart Meter nicht genug Platz im Zählerschrank sein, kann ein Umbau nötig werden. Die Kosten dafür liegen je nach Aufwand bei bis zu 4000 €. Laut Verbraucherzentrale betrifft dies etwa 25 % der Haushalte, besonders Gebäude, die vor 1965 gebaut wurden.

Mieter müssen grundsätzlich keine Umbaukosten übernehmen – diese trägt immer die Eigentümerin oder der Eigentümer der Immobilie.

Fazit: Intelligente Messsysteme optimieren den Stromverbrauch für eine nachhaltige Energiezukunft

Smart Meter sind der Schlüssel zu einer effizienten und zukunftssicheren Energieversorgung. Sie ermöglichen eine präzise Überwachung und Steuerung Deines Energieverbrauchs, unterstützen die Integration erneuerbarer Energien und sorgen für eine genauere Abrechnung. Ab 2025 wird der Einbau dieser intelligenten Zähler schrittweise vorangetrieben, um bis 2032 alle Haushalte zu digitalisieren. Mit Smart Metern bist Du bestens gerüstet, um von den Vorteilen der Energiewende zu profitieren und Deine Energiekosten effizient zu verwalten.